JAPAN
...mit dem Fahrrad von NORD nach SÜD...
日本 - 北から南まで自転車で
TAGEBUCH...日記
ICH HABE FERTIG! JAPAN IST GEROCKT.
Nach 3.244 KM und 46.357 HM bin ich heute, 08.06.2025, am Zielort
Cape Nagasakibana angekommen.
Gerald Horn
Durch
die Länge des Filmes kann es zu längeren Ladezeiten kommen.
Bericht erstellt am 09.06.2025
08.06.2025 -
Kagoshima - Cape Nagasakibana Der letzte Tag begann leider mit Starkregen und sehr
starken Wind. Ich kam relativ flott aus der 600.000 EW Stadt
Kagoshima heraus. Es war auf der Strasse Richtung Süden wieder
einiges los. Aber auch hier ist es für Radfahrer kein
Problem im Verkehr zu fahren. Hin und wieder gab es einige
kleine Regenpausen, aber der Wind war unerbittlich. Als ich
an der Südspitze am westlichen Flügel von Kyūshū ankam,
staunten die vielen Menschen dort, wo ich nicht ganz legal
mit dem Rad hinuntergefahren bin. Ich bin bis zum Leuchtturm
geradelt. Dafür musste ich bei der Fahrt zum Hotel das Radl
dort wieder hianuaf schieben. Das Fahren mit dem ganzen
Gepäck wäre auf den Stufen nicht gegangen.
In einem weiteren Bericht zeige ich die Bilder und Videos
von meiner Ankunft am Cape Nagasakibana.
Während ich diesen Bericht schreibe, kam über mein
Smartphone eine Unwetterwarnung. Unglaublich, was momentan
da abgeht. Ich habe unheimliches Glück, dass ich meinen strafen
Zeitplan eingehalten habe und schon im Ziel bin. Es schüttet
momentan und es geht ein unglaublicher Sturm. Hoffentlich
wird das Wetter bis Mittwoch besser. Ich muss noch von hier
ca. 50 km nach Kagoshima radeln.
07.06.2025
Hitoyoshi - Kagoshima
Das BESTE kommt zum Schluss - so hört man es immer wieder.
Bei mir war es heute auf der vorletzten Etappe auch so
ungefähr. Gemeint ist aber die enorme Hitze und Schwüle, die
vielen Bergkilometer und die coolen Abfahrten - die aber
heute etwas schaumgebremst ausgefallen sind. Die 112 km
waren mit 3104 HM verziert. Manche werden jetzt sagen - na
und - denen sage ich selbst probieren mit einem über 30 kg
schweren Radl. Es war wirklich extrem. Es war so unglaublich
schwül und zu Mittag hatte es wieder um die 40°C. Der
längste Berg mit 9 km und 600 HM war ein richtiger "Beuschlreisa".
Die Abfahrten ging ich heute viel langsamer an, da ich meine
Perle einigermassen gut nach Kagoshima bringen wollte.
Unterwegs hatte ich mit ihr folgenden Deal ausgemacht, wenn
wir es vor 15 Uhr in die Stadt schaffen, fahren wir zum
Radldoktor. Dieser Besuch dort war dringend notwendig. Der
Chef von FunRide, welchen ich schon mit dem Schriftverkehr
wegen eines Radkartons für die Heimreise kenne, hat sich
gleich um mich bemüht. Die Ordination hat fast 3 Stunden
gedauert. Er zerlegte von der Kurbel angefangen - einfach
alles. Es kamen neue Ritzel und auch eine neue Kette drauf.
Die Lager beim Hinterrad waren voll im "Eimer": Ich wollte
für morgen einfach kein Risiko eingehen und wollte bei einem
gröberen Defekt nicht im Starkregen irgendwo stehen. Der
Regen ist leider für morgen vom Petrus in seinem
Sonntagsprogramm eingespeichert. Leider!
Ich freue mich trotzdem auf diese letzte Etappe und auf das
wahrscheinlich sehr warme MURAUER BIER an einem der
südlichsten Punkte Japans.
Kagoshima ist eine japanische Hafenstadt mit 600.000 EW. an
der Südwestspitze der Insel Kyūshū. Sie ist
Präfekturhauptstadt von Kagoshima. Die Stadt ist geprägt von
der Nahrungsmittel-, Porzellan- und Textilindustrie.
06.06.2025
Kumamoto - Hitoyoshi
Das war heute eine "nette" Baustellenfahrt - eigentlich ein
Schlaglochrodeo. Auf den letzten 60 km reihte sich eine
Baustelle an die nächste Baustelle. Damit verbunden
natürlich mit vielen Umleitungen, oft auf ganz schlechten
Strassen. Heute taten mir so richtig die Hände weh von der
grauslichen Schüttlerei. Auf den letzten Kilometern bekam
auch meine Perle wieder Kopfweh. Ich war in Hitoyoshi bei
zwei sogenannten "Radgeschäften" - die konnten mir leider
nicht helfen. Das hin und her beim Hinterreifen ist zwar
weg, aber es ist irgend ein anderes Geräusch, welches mit
gar nicht gefällt. Falls es morgen schlimmer wird, fahre ich
in Kagoshima zum dortigen GIANT-Doktor.
Es sind nur mehr zwei Tage bis zum Ziel. Hoffentlich geht
alles gut.
Hitoyoshi ist eine japanische Kleinstadt in der Präfektur
Kumamoto auf der Insel Kyūshū und hat 30.000 Einwohner. Ich
wohne heute in einem japanischen Onsen-Hotel. Als ich mit
dem Rad zur Rezeption kam, kam gleich eine sehr nette Dame
zu mir und zeigte mir die Übersetzung, dass ich mein Rad in
das Nobelzimmer mitnehmen darf. Bei meinen Buchungen ist
immer ein Anhang dabei, dass ich mit dem Fahrrad komme.
Dieses Hotel war in dieser Gegend das Einzige, welches über
eine Plattform buchbar war.
05.06.2025
Kurume - Kumamoto
Mein GARMIN hat hin und wieder einen gewaltigen Vogel. Wo
ich heute bei meiner 94 km langen Radlerei mit 975 HM
überall gefahren bin... UNGLAUBLICH. Durch einige
Umleitungen suchte mein Garmin extrem "schöne Wegerl" für
mich aus. Wenn ich dort irgendwo einen Lieger gehabt hätte,
ich wäre wahrscheinlich nicht gefunden worden. Heute musste
ich meine Perle sogar einmal über eine Stiege hinauf und
hinunter schieben. Das ist dort nämlich ein Radweg.
Umleitungsstrasse gibt es dort weit und breit keine
In Kumamoto musste ich meine Perle zum Doktor bringen. Der
heißt da GIANT. Mein Hinterrad hatte seit dem vielen Sand
vor 2 Wochen einen Schaden. Es hatte von dort an einen
leichtes Spiel. Es bewegte sich hin und her. In den letzten
Tagen wurde es etwas mehr. Ich merkte es beim Fahren, dass
das Radl leicht "schwimmt". Da das Radgeschäft GIANT fast an
meiner geplanten Strecke lag, fuhr ich hin. Ich schilderte
dem Chef mein Problem. Er holte seinen Mitarbeiter, der
seine Arbeit stehen und liegen ließ, und sie reparierten
sofort mein Hinterrad zu einem sehr kleinen Preis. Jetzt ist
wieder alles in Ordnung. Ich wollte einfach kein Risiko für
die letzten sehr schweren drei Tage mit sehr vielen
Höhenmeter eingehen.
Von meinem Hotel in Kumamoto hatte ich keine Erwartungen. Es
kostet samt Frühstück nur € 40,00. Aber ich hatte mich sehr
getäuscht. Einfach TOP. Grosses Zimmer, ein Onsen, alle
Getränke und Kaffee frei. Da ist auch alles da.
(Schlafanzug, Zahnbürste usw. usw.) Der Japan-Hotelstandart
ist wirklich toll.
Kumamoto ist eine Großstadt mit 750.000 Einwohner und ist
Verwaltungssitz der gleichnamigen japanischen Präfektur
Kumamoto. Sie liegt an der Westküste von Kyūshū, der
südlichsten Hauptinsel Japans.
04.06.2025
Mojiko - Kurume
Heute hatte ich bei meiner 123 km langen Radlerei auf der
subtropischen Insel Kyūshū genügend Zeit, die wunderbare
Gegend zu bestaunen. Zum Einen gab es Sonnenschein und zum
Anderen bremste mich der Wind derart ein, dass ich für 123
km mit 2298 HM 9 Stunden gebraucht habe. Ich konnte
strampeln wie ich wollte, aber es ging nichts vorwärts.
Dafür habe ich eine über 30 km lange Fahrt auf einer
Fahrradstrasse mitten durch einen Nationalpark genossen.
Dort spielte es sich mit der Vogelmusik ab. Viele Fotografen
mit ihren langen Teleobjektiven waren dort leicht versteckt zu sehen.
Ausgesprochen kalt war es heute auch nicht. Beim Aufstieg
zum Hatcho Pass hatte es auf meinen Radcomputer 41,1°C. Die
Abfahrt war dann dafür besonders cool. Da ging etwas weiter.
Kurume, mein heutiges Etappenziel, ist eine Großstadt in der
Präfektur Fukuoka auf der Insel Kyūshū in Japan und hat
300.000 Einwohner. Bekannt ist Kurume für seine Azaleen. Die
Stadt hat eine Blumenpartnerschaft mit Nagai in der
Präfektur Yamagata.
03.06.2025
Shunan - Mojiko
Pfiati Honshū さようなら本州 * Hallo Kyūshū - こんにちは九州
Nun bin ich schon auf der südwestlichsten Insel von Japan
angekommen. Ich wollte eigentlich auf der grossen Brücke von
Honshū nach Kyūshū radeln. Leider nicht möglich. Man muss
mit dem Lift 58 m in die Tiefe fahren und durch einen 780 m
langen Tunnel das Rad unter dem Meer durchschieben. Auf der
anderen Seite geht es mit dem Lift wieder nach oben.
Heute war es wieder ziemlich feucht. Bis KM 80 hat es so
richtig gegossen. Die letzten 41 km kam sogar die Sonne
heraus. Unglaublich sind immer wieder die Höhenmeter. Heute
waren es 2333. In den nächsten Tagen werden es noch mehr.
Einige Infos zu Kyūshū:
Auf Kyūshū, der südwestlichsten der japanischen Hauptinseln,
herrscht ein weitgehend subtropisches Klima. Die Insel ist
bekannt für ihre aktiven Vulkane, Strände und Thermalquellen
wie die in Beppu. In der Stadt Fukuoka findet man Museen,
Mega-Einkaufszentren und den Kushida-jinga, einen
Shintō-Schrein aus dem 8. Jahrhundert. Der Zerstörung
Nagasakis 1945 durch eine Atombombe wird im Friedenspark von
Nagasaki und im Atombombenmuseum gedacht. Kyūshū hat 13 Mio.
Einwohner auf nur
36.782,35 km².
02.06.2025
Hiroshima - Shūnan
Die letzte Japan-Radlerwoche hat heute begonnen. Am
kommenden Sonntag möchte ich gerne an der südspitze Japans
ankommen. Mein morgiges Etappenziel ist schon auf der
südlichsten Hauptinsel von Japan, Kyūshū.
Ich werde auch weiterhin keinen Ruhetag brauchen. Dieser
fördert nur die Faulheit und das kann ich vor dieser
anstrengenden Woche mit sehr, sehr vielen Höhenmeter nicht
gebrauchen. Die nächsten Etappen haben alle 2000+ HM. Auch
mein Sitzfleisch fühlt sich wie NEU an.
Heute war ich wieder auf vielen Seitenstrassen =
Rumpelasphalt unterwegs. Es waren einige ordentliche
Anstiege dabei. Einige Schupfer mit 15-17% - die waren kurz
und kein Problem. Ein 4 km langer Berg hatte durchgehend
immer 10% - und das war gar nicht lustig. Lustig sind dafür
immer wieder die sauschnellen Abfahrten. 70 und mehr km/h
sind da keine Seltenheit. Meine Perle läuft wieder 1A. Dafür
hat mein PAJ GPS Gerät Bauchweh. Es lässt sich nicht mehr
laden. Die Fa. PAJ arbeitet an einer Lösung. Bis dahin ist
mein Garmin-Livetrack aktiviert. Dieser funktioniert nur
während der Fahrt. Auf meiner Facebookseite gibt es jeden
Tag einen Link.
Shūnan ist eine Stadt in der Präfektur Yamaguchi in Japan
und hat 140.000 EW. Von meinem heutigen Hotelzimmer im 14.
Stock sieht man auf den Bahnhof, wo der Shinkansen fährt.
Unglaublich sind für europäische Verhältnisse die extrem
kurzen und vor allem pünktlichen Intervalle.
Shinkansen sind die japanischen Hochgeschwindigkeitszüge,
die für ihre hohe Geschwindigkeit bis 320 km/h und
Pünktlichkeit bekannt sind. Sie sind eine effiziente und
komfortable Möglichkeit, sich in Japan fortzubewegen.
Margret und ich werden 14 Tage mit diesen Zug von Stadt zu
Stadt fahren.
01.06.2025
Onomichi - Hiroshima
Ein Kinderwunsch ist heute in Erfüllung gegangen. Als ich
als Kind von Erzählungen vom 1. Atombombenabwurf über
Hiroshima erfahren habe, hatte ich keine Ahnung was da los
war und Japan ist sowieso so weit weg. Es lies mir aber
keine Ruhe und ich fragte immer wieder nach. Dann wurde der
Wunsch immer stärker, da muss ich einmal hin und möchte mir
den Friedenspark einmal anschauen. Heute ist es endlich
passiert. Ich werde die ganze Stadt - auch nochmals den
Friedenspark - Mitte Juni mit Margret genau erkunden.
Ein Video von meinem Kurzbesuch dort gibt es auf Facebook.
Die heutige 109 km mit 2003 HM war ziemlich anstrengend
Einen sehr langen Berg bin ich für "die Fisch" geradelt. Als
ich oben ankam, war die Strasse aus und ich musste wieder
umkehren. Garmin wollte mich auf einem gefährlichen,
schmalen Wanderweg, der nicht einmal vom quer liegenden Holz
geräumt war, hinunter schicken. Das war aber mir zu
gefährlich. Also drehte ich nach ein paar Meter um und fuhr
wieder zurück. Eine Stunde war dadurch "verschissen". Sonst
hatte ich bisher noch keine Navigationsprobleme. Auch in der
Millionenstadt Hiroshima hatte ich kein Problem zu
meinem Hotel zu kommen.
Hiroshima, eine moderne Stadt auf der japanischen Insel
Honshū, wurde im 2. Weltkrieg 1945 durch eine Atombombe
weitgehend zerstört. Heute dient der Friedenspark dem
Gedenken an dieses Ereignis. Im Park befinden sich die
Ruinen der Atombombenkuppel als eines der wenigen Gebäude,
die nahe der Abwurfstelle noch standen. Weitere bekannte
Orte sind z. B. Shukkei-en, ein formaler japanischer Garten,
und die Burg von Hiroshima, eine von einem Graben und Park
umgebene Festung. Die Stadt hat 1,2 Mio. Einwohner.
31.05.2025
Okayama - Onomichi
Die heutige Samstagtour war ziemlich einfach. 99 km und
läppische 673 HM. Meine Perle läuft wieder wie geschmiert.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass sie mich bis zur Südspitze
von Japan bringen wird. Es war sehr warm - immer über 30°C - und
ab Mittag zeigte der Westwind, was er auch an der Ostküste
kann.
Die ganzen 99 km hatte ich das Gefühl immer in einer
Ortschaft zu radeln. Hier merkt man schon sehr deutlich,
dass sehr viele Menschen in diesem Gebiet wohnen. Unterwegs
blieb ich bei einem Baseballstadion stehen und wurde dort
sofort eingeladen einige Schläge zu probieren. Ich muss
zugeben, Baseballprofi wird aus mir keiner. Eine Stadt
weiter sah ich bei einem Golf-Club unglaubliches.
Golfabschlagtraining aus einem Haus mit 3 Stockwerken. Auf
allen Etagen waren Abschlagplätze eingerichtet und von dort
wurde losgeballert. Ich habe mich schon vorher beim
Hinfahren gewundert, was die hohen Zäune da sollen. Das
Hochhaus war dann die Erklärung. Viele Damen gehen hier mit
Schirm, egal ob es regnet oder nicht. Unglaublich viele
Japaner tragen Masken - auch beim Radfahren und im Auto. Es
gibt da unzählige Autohäuser. Fiat ist in dieser Gegend auch
sehr stark vertreten. In den meisten Werkstätten, egal ob
Auto oder Fahrrad, herrscht das blanke Chaos. Ich blieb bei
einigen stehen . Das da ein Ersatzteil gefunden werden kann,
grenzt an ein Wunder. Bei den Tankstellen warten die
Tankwarte auf Kundschaft. Man sieht dort sehr wenige Autos
die betankt werden. Dafür sind die Ladestationen sehr gut
besucht.
Auch die Vegetation verändert sich
immer mehr, je weiter ich in den Süden komme. Die Reisfelder
werden viel weniger und man sieht immer mehr Palmen.
Viehzucht habe ich die letzten 1000 km nicht mehr gesehen.
Onomichi ist ein Städtchen mit 130.000 EW. in der Präfektur
Hiroshima in Japan. Onomichi liegt am Seto-Binnenmeer.
Dieses Binnenmeer, auch als Setouchi bekannt, ist ein Teil
des Pazifischen Ozeans und liegt zwischen der japanischen
Hauptinsel Honshu und Shikoku. Es ist ein Gebiet mit
zahlreichen Inseln, Brücken und einer atemberaubenden
Landschaft.
30.05.2025
Himeji – Okayama
Ein ereignisreicher Radlertag ist zu Ende. Heute war auf
dieser sehr kupierten Strecke unheimlich viel los. So einen
LKW Verkehr hatte ich noch nie erlebt. Ich beanspruche
meinen Platz auf der Strasse, da ein Fahren auf der Seite
einfach nicht möglich ist. Strasse aus = Strasse aus.
Meistens ist ein offener Kanal am Strassenrand. Gott sei
Dank hatte ich einige Male die Gelegenheit durch kleine
Ortschaften zu fahren um etwas mehr Luft zu bekommen.
Die LKW Fahrer sind Fahrradfahrer gewohnt und verhalten sich
sehr rücksichtsvoll. In der Früh radeln so gut wie alle
Schüler zur Schule. Mädchen mit Rock, Buben mit dunkler Hose
und weißem Hemd. ALLE tragen einen weißen Helm. Sie fahren
auch auf sehr verkehrsreichen Strassen. Diesen Umstand würde
einigen von unseren Helicopter-Eltern die Haar zu Berge
stehen lassen.
Im Dorf Aioi sah ich, dass dort im Park ein mir unbekanntes
Spiel gespielt wurde. Ich blieb stehen und wurde prompt zum
Mitspielen eingeladen. Das war eine Gaudi, da ich auch noch
gewonnen habe.
Ich bin auch heute wieder vor dem Regen angekommen. Ich
fahre zwar die Ostküste Richtung Süden, aber den Pazifik
habe ich gestern als ich dort ankam und heute nicht gesehen.
Es sind immer ein paar Hügel und Berge dazwischen. Japan ist
ein unglaublich gebirgiges Land. Heute waren es wieder knapp
2000 HM.
Okayama ist Sitz der Verwaltung der Präfektur Okayama auf
Honshū, der Hauptinsel von Japan. Die Hafenstadt liegt an
der Mündung des Asahi-Flusses in den Seto-Inlandsee. Die
Stadt hat 701.000 EW.
29.05.2025
Fukuchiyama - Himeji
Heute hatte ich es eilig in die UNESCO-Weltkulturerbestadt
Himeji zu kommen. Ich wollte unbedingt vor dem großen Regen
dort sein. Bis auf ein paar Tropfen ist es sich ausgegangen.
Ich bin nach 103 km und 2221 HM nun an der Ostküste von
Honshu angekommen. Es war trotz der vielen, oft sehr steilen
Berge, eine wunderbare Radlerei durch das Land von der West
zur Ostküste. Unterwegs war ich bei einer Radwerkstätte und
habe um ein Kettenöl gebeten. Die Frau hat mir sofort eines
gegeben und wollte mich gar nicht weiterfahren lassen. Sie
war so neugierig, fragte wo ich herkomme und wie es in
Europa aussieht. Ich habe ihr von meinem Bayern-Sponsor
Bilder von Bayern gezeigt. Sie war so begeistert. Geld für
die Schmiere hat sie auch nicht angenommen. Um ca.10 Uhr
hörte ich in einem Ort die Sirene. Gleich darauf kam durch
die vielen Lautsprecher, die überall stehen, schon die
Durchsage was passiert ist.
Jetzt weiß ich auch, wo unser geliebter "Wastl" hingekommen
ist. Ich habe ihn in einem Carport entdeckt. Dieser Käfer
wird vor allem Olivia immer in Erinnerung bleiben. Jetzt hat
sie wenigstens ein Foto von ihm und sieht, dass es ihm gut
geht.
Auf einem See sah ich eine schwimmende Photovoltaikanlage.
Diese wurde sicher unter den Motto gebaut - MAN MUSS NICHT
ÜBERALL REIS ANBAUEN. Ungefähr wie bei uns daheim, wenn auf
Feldern eine Anlage steht - DIE KÜHE MÜSSEN NICHT ALLES
HABEN.
Himeji ist eine alte Burgstadt in der Präfektur Hyōgo in
Japan. Sie wurde am 1. April 1889 zur Stadt erhoben. Die
Burg Himeji gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans
und wurde 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
Die Stadt hat ca. 550.000 EW.
28.05.2025
Takahama - Fukuchiyama
WO STRASSE AUS - DA IST STRASSE AUS. Als ich heute bei der
Berg- und Talfahrt mit 2429 HM auf dem längsten Berg - 6 km
lang - endlich
oben war, war ich ziemlich froh, dass ich dort die gleiche
Strecke nicht wieder hinunter fahren musste. Ich brauchte
für die 6 km eine Stunde. Die Strasse war
so schmal und teilweise sehr steil und am Strassenrand gab
es weder eine Leitblanke noch eine andere Begrenzung. Da
ging es gleich einige Meter Richtung Hölle. Um auch das
innere Land von Japan zu erkunden, fahre ich nun von der
West zur Ostküste über sehr viele Berge und Hügel. Die Berge
schauen unheimlich hoch aus, sind aber nur um die 500 - 800
Meter hoch. Man muss aber bedenken, dass der Ausgangspunkt
meistens die Meereshöhe - also 0 Meter ist. Ein Vergleich:
St. Lambrecht liegt auf 1000 m SH und das
Grebenzen-Gipfelkreuz ist auf 1892 m SH = 892 m Unterschied.
Heute war es wieder ziemlich warm. Es hatte um die 30°C. Was
mir immer wieder auffällt, sind die vielen
Getränkeautomaten, auch dort wo keine Häuser stehen. Nach
der gestrigen Rosskur bei meiner Perle, scheint wieder
ziemlich alles in Ordnung zu sein. Die Geräuschkulisse beim
Fahren ist nicht mehr vorhanden. Ich hatte schon befürchtet,
dass das Mittelgetriebe auch einen Schaden hat. Gott sei
Dank, das hat sich nicht bewahrheitet.
Fukuchiyama, mein heutiger Standort, ist eine Stadt im
Norden der Präfektur Kyōto und hat um die 80.000 EW. Hier
habe ich in einem Geschäft erstmalig Tomaten und Weintrauben
bekommen. Auch ein Kaugummi ähnliches Baguette konnte ich
dort kaufen. Schwarzbrot, Semmel und ähnliches Gebäck ist
auch hier nicht vorhanden. Meistens kaufe ich ein Toastbrot.
Während der Radlerei brauche ich für 100 km 2 Bananen und
ein Snickers. Zum Trinken benötige ich 3 Liter Flüssigkeit -
es muss aber nicht alles Wasser sein ...
27.05.2025
Tsuruga - Takahama
Das war heute eine Berg und Talfahrt. 1599 HM mussten mein
Treter heute bewältigen. Aber es war eine super schöne
Strecke. Heute habe ich mich vom Japanischen Meer
verabschiedet. Morgen geht es von der West- zur Ostküste.
Ich will unbedingt Japan auch im Landinneren sehen. Gestern
und heute bin ich unzählig viele Tunnels gefahren. Die
heutigen Löcher waren um einiges besser als gestern. Sie
waren zumindest alle beleuchtet. Unterwegs überholte ich
einen Radler aus Taiwan. Einen Reisbauer konnte ich bei
seiner Arbeit im Wasserfeld beobachten. Er zupfte Pflanzen
aus und setzte sie an anderer Stelle wo es einen Ausfall
gibt, wieder ein. Eine mühsame Arbeit. Faszinierend ist für
mich immer wieder die vielen Bagger die hier herumstehen. So
viele Baggerfahrer kann Japan gar nicht haben. Auch die
Strom- und Telefonleitungen sind ein Wahnsinn.
Unterwegs habe ich meine leicht marode Perle an einer
Tankstelle richtig sauber gemacht. Im Hotelzimmer zerlegte
ich das Rad und suchte die Krankheit. Hoffentlich habe ich
sie gefunden und geheilt bzw. das Fieber etwas gesenkt. Die teilweisen extrem schlechten
Strassen haben leider ganze Arbeit geleistet.
Takahama ist eine Kleinstadt im Landkreis Ōi in der
Präfektur Fukui und liegt an der Westküste von der Insel
Honshū. Sie hat 11.000 EW.
26.05.2025
Fukui - Tsuruga
Glücklich und gesund bin ich in Tsuruga angekommen. Es waren
heute nur 78 km mit 1620 HM. Glücklich deshalb, weil es
heute bis auf ein paar Spritzer trocken blieb. Gesund
deshalb, weil die Strecke einige Schmankerl zu bieten hatte.
Die weitläufige Stadt Fukui brachte ich gut hinter mich.
Dann ging es langsam aber sicher in die Berge. Unterwegs
schaute ich mir einen Frühsport von einer Mädchenschule an
und etwas später war ich bei einem Feuerwehr-Leistungstest
dabei. Da wird schon einiges gefordert. Leider konnte ich
zeitmäßig nicht alles sehen. Als ich im ersten steileren
Anstieg war, kam mir ein Engländer mit seinem Rad entgegen.
Er sagte mir, dass er einen 40 km Umweg fahren musste, da
die Strasse gesperrt ist. Ich fuhr trotzdem weiter und als
ich am Pass ankam, sah ich vor einem Tunnel eine Tafel. Da
ich noch nicht alle japanischen Schriftzeichen intus habe,
bin ich einfach in den bergab Steintunnel eingefahren. Es
tropfte von der Decke, der Belag war sehr rutschig, dunkel
war es auch. Ungefähr 200 m vor dem Tunnelende sah ich die
Baumaschine. Ich stieg ab und zwängte mein Rad bei der
Maschine vorbei. Da glaubte ich, jetzt ist die eigentlich
gesperrte Angelegenheit vorbei. Jetzt fing es erst richtig
an. Zwar keine Baumaschinen, aber viele, viele Tunnel ohne
bzw. mit sehr wenig Beleuchtung. Als ich in einem Tunnel
ohne Beleuchtung an der Seitenwand anstreifte, stieg ich vom
Rad ab und schob es - und das dann durch einige weitere
Tunnel. Ich bin froh, dass ich nicht einen Köpfler gemacht
habe und alles heil blieb. Vielleicht hätte ich doch das
Vorderlicht mitnehmen sollen.
Während meiner bisherigen Radlerei ist mir aufgefallen, dass
der Großteil der Autos so kleine Kastenwagen sind. Egal
welche Marke, Suzuki, Nissan, Toyota usw. es sehen alle sehr
ähnlich aus, sind elektrisch - ein richtiger Einheitsbrei.
Zu Mittag tönt aus allen Lautsprechern, die in allen Orten
aufgestellt sind, laute Musik oder Glocken ähnliche
Geräusche.
Die Zimmer in Japan bieten wirklich alles. Es ist auch im
Sanitärbereich alles vorhanden. Rasierzeug, Zahnbürste u.
Zahnpasta, Wattestäbchen, Duschhaube, Fön. Weiters gibt es
Shampoo, Duschgel, Conditioner und Handseife. Heute rieche
ich besonders gut nach Lavendel.
Alle japanischen WC sind elektrisch mit Arschabsaugung,
Hintern-Waschdusche und mit beheiztem Sitzbrett - das ist
japanischer Standard.
Tsuruga, mein heutiger Zielort, hat 70.000 EW. und ist eine
Hafenstadt direkt an der Küste der Tsuruga-Bucht im Süden
der Präfektur Fukui mit einer erfolgreichen Geschichte als
strategisches Transportzentrum. Neben seiner wunderschönen
Küstenlinie, Wälder und Feuchtgebiete hat Tsuruga auch alte
Tempel zu bieten. Außerdem können Sie hier gut erhaltene
historische Stätten besichtigen, die Ihnen einen Einblick in
vergangene Zeiten bieten. Außerdem ist die Stadt natürlich
auch für Meeresfrüchte berühmt.
Morgen fahre ich nochmals dem Japanischen Meer entlang.
Danach radle ich durch das Land an die Ostküste von Honshu.
25.05.2025
Kanazawa - Fukui
Petrus hatte heute Sonntag anscheinend seinen Spieletag. Er
spielte mit der besonders großen Gießkanne und einem monster
Blasebalg. Für ihm wahrscheinlich eine Gaudi, für mich
absolut nicht. In der Früh in Kanazawa hat es unglaublich
geschüttet. Warten hatte auch keinen Sinn, da keine Änderung
des Wetters absehbar war. Als ich aus der Stadt draußen war,
fuhr ich die Radstrasse dem Japanischen Meer entlang. Aber
da spielte es sich ab. Ich habe gar nicht gewusst, dass man
mit dem Fahrrad auch einen Schwimmkurs und auf dem vielen
Sand, den der Wind daher trieb, surfen kann. Ich hatte
ziemliche Angst, dass es mich auf die "Papm" haut. Meine
Fahrrad bekam auch einiges vom Sand ab. Die Scheibenbremsen
waren total voll davon und auch bei der Tretkurbel kamen
Geräusche auf. Ich war bei einigen Häusern und spritzte das
Rad dort immer wieder ab. Als ich etwas ins Landesinnern kam,
packte ich mein ganzes Gepäck ab, nahm die Räder heraus und
reinigte die Scheibenbremsen. Nur bei der Tretkurbel tauchen
hin und wieder noch komische Geräusche auf.
Leider kommt das Filmen und Fotografieren bei so einem
Wetter viel zu kurz. Ich bemühe mich jede Gelegenheit zu
nutzen. Heute beobachtete ich einen Mähtrupp und eine
Gruppe, die eine Pumpe testen wollten.
In Fukui wohne ich heute im 13. Stock. Von dort sind auch
einige Fotos von der Stadt im Bilderalbum zu sehen.
Diese kleine Burgstadt Fukui, so steht zu lesen, hat 260.000
Einwohner und hat als Basis des mächtigen
Matsudaira-Clans einen historischen Platz und liegt zudem in
der Nähe des weltberühmten Dinosauriermuseums der Präfektur
Fukui, das für seine Sammlung von Dinosaurierskeletten und
seine paläontologischen Forschungsergebnisse bekannt ist .
Morgen soll es nach neuesten Meldungen nicht regnen. Ich bin
neugierig... Jedenfalls habe ich morgen zum Gegensatz
zu heute, eine trockene Kleidung. Da hier fast jedes Hotel
Waschmaschine mit integrierten Trockner hat, habe ich diese
Gelegenheit genutzt. Ich hätte den ganzen Dreck und Sand gar
nicht mit der Handwäsche aus den Klamotten bekommen.
24.05.2025
Shin-Uozo - Kanazawa
Das war heute eine ziemlich einfache 103 km Strecke mit nur
mickrigen 888 HM. Die ersten 40 km bis zum "Guten Morgen
Video" war es eine trockene und angenehme Fahrt. Danach
wurde es wieder nass, seeeeehr nass. Jedenfalls kam ich im
Zentrum von Kanazawa stark tropfend an. Morgen und
wahrscheinlich übermorgen wird es nicht viel anders sein.
Auf die japanische Wetter-App kann man sich 100%ig
verlassen. Bei der ganzen Tagesfahrt kam ich so gut wie nie
aus bebautem Gebiet hinaus. Ich sah eine Studentengruppe,
die ein Aufwärmtraining absolvierte und ein
Geschäftsjubiläum mit einem Trommelkonzert. Die Seniorchefin
lud mich zu einem kleinen Imbiss ein. Keine Ahnung was das
war, aber es hat wie eigentlich ALLES in Japan ganz super
geschmeckt. Unglaublich ist auch das Interesse für meine
Radtafel. Sie wird immer wieder angeschaut und auch der
darauf abgebildete QR-Code gescannt.
Kanazawa, mein heutiger Zielort, ist eine kleinere
japanische Stadt mit 600.000 EW. Sie ist ungefähr zweimal so
gross wie Graz. Auch da hatte ich mit der Orientierung, mein
Hotel liegt mitten in der Stadt, überhaupt kein Problem.
Sprachlich ist sowieso alle "roger".
Jetzt heißt es wieder alles bis morgen trocken bringen.
23.05.2025
Joetsu - Shin-Uozo
Was war das heute für eine RadlerSchlagrahmFahrt - die mit
dem Deutschen nicht mehr zurecht kommen hier die Übersetzung
- ein BikeSahneTrip.
111 km - 1196 HM nur Sonne, kein Wind, immer dem Japanischen
Meer entlang - es war wundervoll. Heute bin ich eine 24 km
lange Radstrasse gefahren. Die wurde extra für Radfahrer und
Wandrer teilweise in den Fels gehauen, mit unzähligen
kleinen Tunnels. Ein solche Radler-Infrastruktur kann man
sich nur wünschen. Der Strassenbelag war dort auch 1A. Ich
bin heute durch unzählige Orte geradelt. Dort gebe ich mir
besondere Mühe die Ampelfarben richtig zu deuten. Als ich
nach der Radstrasse wieder auf dem Highway 8 fuhr, kam ich
in den Bergen zu einer grossen Tunnelbaustelle. Diese
Baustellen werden nur vom Sicherungspersonal ohne Ampel
geregelt. Mir kommt oft vor, das dieses Personal von den
Köpfen mehr sind als die Arbeiter. Als ich nach den Autos
fahren durfte, wurde der Tunnel komplett für mich gesperrt.
Für die fast 4 km, Anstieg im Tunnel 5-10%, brauchte ich
schon eine Weile. Erst als ich durch war, durfte der
Gegenverkehr fahren. Voll geil war dann die Abfahrt zuerst
durch die Tunnel wieder hinunter auf Meeresniveau. Mein
Garmin zeigte mir 82 km/h an.
In meinem heutigen Hotel gibt es die Möglichkeit die Wäsche
zu waschen und zu trocknen. Da nach den letzten Extremtagen
alles leicht feucht und nicht mehr gut roch, nutzte ich
diese Gelegenheit. Als Hauptwaschmeister im Hause Horn kenne
ich mich mit diesen Maschinen bestens aus. Die nächsten 2
Tage werden wahrscheinlich wieder "Waschltage" werden. Alles
wasserdicht verpacken ist oberstes Gebot.
22.05.2025
Idomaki - Joetsu
Was ist grausamer - von der Sonne gegrillt zu werden oder "dasaufn"?
Diese Frage stellte ich mir heute einige Male. Gestern ein
sehr heißer Tag mit über 35°C. Heute ein 103 km langer
kalter Starkregentag. Es hat fast die ganze Fahrt
geschüttet. Die Radlerbrillen musste ich auch weggeben. Ich
sah einfach nichts. Gott sei Dank brauche ich keine
Gleitsichtbrillen mehr. Mit denen wäre es heute ungemütlich
geworden. Es war trotzdem ein flotter Radlertag, da der Wind
fast nicht zu spüren war. Endlich ein Schnitt von über 20
km/h. Das Sportler-Ego blüht auf.
Die kurzen Möglichkeiten zum Filmen und für Fotos nutzte
ich. Aber es waren leider nur sehr wenige Momente. Als ich
im Hotel ankam, habe ich vor der Rezeption einen kleinen
Furtner hinterlassen. (für nicht Steirer - der Furtner ist
ein kleiner Teich im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen) Jetzt
muss ich schauen, wie ich die ganzen Sachen für morgen
wieder einigermassen trocken bringe.
Wenn sonst nichts während der Radlerei geht, schaut man sich
z.B. die Bahnschranken zum Zeitvertreib an. Die
Zahnstocher-Bahnschranken haben einen Durchmesser von nur 6
cm. Die Seitenstrassen sind nach wie vor vom Belag her ganz
erbärmlich. So etwas würde bei uns zu Protesten führen. Das
Japan ein hoch Techoland ist, davon sieht man am Land sehr
wenig. Die Strom- und Telefonkabeln hängen in einer
unglaublichen Vielzahl in der Gegend herum. Was ganz
ausgezeichnet funktioniert ist die Internetverbindung. Ich
habe ein Welt-Esim im Gerät und mit dieser Sim habe ich fast
überall 5G, zumindest 4G+. Das Wasser ist bisher überall
zum Trinken geeignet. Es wird immer wieder darauf hingewiesen. Bananen
, falls man welche bekommt, sind meist einzeln in Plastiksackerl verschweißt. Auch die Kekse in einem Karton
sind nochmals einzeln extra verpackt. Hotelpersonal,
Verkaufspersonal usw. tragen alle Masken. Schulkinder und
ältere Menschen sowieso.
Jōetsu (japanisch 上越市, -shi), mein heutiger Standort,
ist eine Stadt in der Präfektur Niigata in Japan und hat ca.
200.000 Einwohner. Morgen soll das Wetter wieder besser
werden.
21.05.2025
Murakami - Idomaki
Heute war ich eine richtige "Trödel-Suse". Das schöne
Radlerwetter hat mich verleitet, dies und das anzuschauen.
So hätte ich beinahe die Zeit übersehen, da ich nicht
bedacht habe, dass ich immer mehr in grössere Orte komme und
diese mehr Zeit beim Radln beanspruchen. Heute war es eine
ebene Geschichte. Leicht bergauf, leicht bergab - 101 km und
sehr moderate 523 HM. Es hatte beim Start schon 27°C und zu
Mittag um die 35°C. Ich befinde mich in der 3. von 6
Klimazonen in Japan. Hier gibt es noch einigermaßen
das gemäßigte Klima mit vier ausgeprägten Jahreszeiten.
Unterwegs treffe ich immer wieder interessante und
hilfsbereite Menschen. Gestern waren es zwei Engländer, die
von Süd nach Nord fahren. Heute traf ich am Vormittag eine
Frau, die mir eine Flasche ISO zum Trinken mitgab. Ich habe
etwas fotografiert und sie hat mich dabei beobachtet. Als
ich wieder zum Fahrrad kam stand sie mit der Flasche schon
dort. Unglaublich was ich für ein Glück habe solche Menschen
zu treffen. Bei einer großen Buddhastatue samt Tempel kam
ich auch vorbei. Ein unglaubliches Meisterwerk. Wasser gibt
es in Japan mehr als genug. Heute bin ich auch wieder über
unzählige große Flüsse geradelt. Da kann sich unser Gebirgsbacherl Mur nicht mit dieses Wassermassen
vergleichen.
Morgen komme ich ganz in die Nähe von der Olympiastadt
Nagano. Die dortigen Spiele von 1998 wird besonders Herman
Maier in bester Erinnerung behalten. Bei der Abfahrt hat es
ihn "sehenswert" zerbröselt. Nur drei Tage nach dem
unglaublichen Sturz gewann er Gold im Spuper-G, gefolgt von
Gold im Riesenslalom.
Leider werde ich morgen wieder alles wasserdicht verpacken
müssen. Meine Japanische-App meldet mir Regen und Wind.
Im Bilderalbum sind auch viele Bilder von meinem gestrigen
rein japanischen Hotel. Was dort geboten wird ist
unglaublich. Ein Abendbuffet und heute ein Frühstücksbuffet
vom Feinsten, das Zimmer im japanischen Stil. Viele werden
sich fragen, was dort eine Nacht kostet. € 100,00 alles
inklusive, auch die Getränke und der tolle Onsen.
20.05.2025
Tsuruoka - Murakami
Nach dem gestrigen so schönen Radlertag war heute wieder
alles anders. In der Nacht hat es zu schütten angefangen und
so gegen 6 Uhr kam orkanartiger Sturm auf. Es wurde über die
App Wetterwarnung mit Sturmböen bis 100 km/h verlautbart.
Als ich um 7:30 Uhr startete merkte ich zuerst vom Wind
nicht so viel. Es goss "volle Wäsch" aber dann kam auch der
Wind durch die Häuserschluchten von Tsuruoka. Für die ersten
6 km brauchte ich eine Stunde. Nach ca.10 km war eine
Strasse wegen Überschwemmung gesperrt und ich musste mir
mühsam eine Umleitung zu einer schmalen Bergstrasse suchen.
Die Abfahrten von den Bergen war immens gefährlich. Ich
hatte einige sogenannten und sehr ungemütliche "Rutscha"
aber Gott sei Dank keinen "Liega".
Als ich am Japanischen Meer angekommen bin, hatte es nur
mehr leicht geregnet, der Wind war auch nicht mehr so stark,
Zwischendurch blinzelte ,wie zum Spott, auch die Sonne
einige Male hervor. Die Fahrt am Meer erinnerte mich an die
grossartige Great Ozean Road in Australien. Schade,
dass es heute ein solches Sauwetter gab.
Zwischendurch kamen Erinnerungen an 2011 hoch. Damals fuhr
ich mit Anna und Magdalena vom Polarkreis nach Oberwölz. Da
war auch das Wetter sehr schwierig. Da sagte eines Tages
Magdalena: "I wü hoam zur Mama". Aus heutiger Sicht kann ich
diesen Wunsch voll nachvollziehen. Solche Anwandlungen hatte
ich hier in Japan auch schon. Heute wohne ich in einem
japanischen Stil Hotel. Sitzen am Boden, schlafen auf Matten
auf dem Boden, es versteht kein Mensch englisch usw. - gut,
dass es in einem solchen Fall Google Lens gibt.
Für morgen soll es nur Wind und keinen Regen geben. Ich bin
gespannt...
19.05.2025
Nikaho - Tsuruoka
Was war das heute für ein toller Radlertag. Sonnenschein,
fast kein Wind und warm war es auch. Meine Verkühlung ist so
einigermassen abgeklungen und auch das leichte Fieber ist
wieder weg. Diesmal musste ich erstmalig bei einer Radlerei
einige Medikamente nehmen - das tat ich noch nie. Mein
Spruch lautet eigentlich in so einer ähnlichen Situation -
ZWEI BIER TUN ES NORMALERWEISE AUCH.
So entschloss ich mich, da nur eine 70er Etappe
geplant war, möglichst in alle Ortschaften zu fahren. Egal
ob aufi, obi, umi. Gott sei Dank, dass ich das gemacht habe.
Ich habe unglaublich tolle Sachen gesehen. Zuerst war ich
auf einem Friedhof - Video ist auf Facebook - danach habe
ich durch Zufall die 16 Buddhas, die in einer Meerbucht in
Stein gemeißelt wurden, entdeckt. Bilder davon gibt es im
heutigen Bilderalbum. Dort ist auch eine frei übersetzte
Datei von mir von der dortige Infotafel.
In Sakata nutze ich die Gelegenheit die
Qualitäts-Gastronomie, die es bei uns auch z.B. in Judenburg
gibt, zu besuchen und zu essen. Es hat wie daheim
geschmeckt. Hin und wieder esse ich das Zeug ganz gerne. In
den vielen Orten, die heute durchfahren bin, dürfte ich die
rote Welle gepachtet gehabt haben. Viele Autofahrer bzw.
Beifahrer haben mich und meine Infotafel am Rad
fotografiert.
Mein heutiger Zielort Tsuruoka ist eine Stadt in der
Präfektur Yamagata in Japan. Sie ist die zweitgrößte Stadt
in der Präfektur Yamagata. Die Stadt hat 125.000 Einwohner.
Morgen geht es wieder in die Berge. Das schöne Wetter dürfte
schon wieder zu Ende sein. Morgen werde ich wahrscheinlich
in Murakami frisch gebadet ankommen. Ja, ja, das Radlerleben
ist eben kein Wunschkonzert.
18.05.2025
Akita - Nikaho
Der heutige Wetterbericht erübrigt sich. Einfach - siehe
gestern. Auch der Haarföhn hat heute wieder für mich keine
Zeit - der steckt in den Radschuhen.
Durch das sehr schlechte Radlerwetter kann ich leider nur
sehr wenige Fotos und Videos machen. Die Etappe selbst war
von der Entfernung und von den Steigungen nicht s ehr schwer.
Es war eine sogenannte Übergangsetappe. Morgen gibt es auch
noch eine etwas kürzere Fahrt. Das hat den Grund, da ich
keinen Ruhetag machen will, dass ich bei einem Problem diese
zwei kürzeren Etappen an einem Tag fahren könnte. Das habe
ich als eventuelle Reserve so zwei Mal eingeplant. Sonst
gibt es von heute nichts aufregendes zu berichten.
Deshalb erzähle ich euch etwas über die japanische
Hauptinsel Honshū.
Honshū ist etwa 1300 km lang und hat eine Breite zwischen 50
und 240 km. Die Fläche beträgt 227.942,41 km², dies
entspricht circa 60 % der Gesamtfläche Japans. Die
Küstenlinie ist 5450 km lang. Der höchste Punkt der Insel
und Japans ist der Berg Fuji mit 3776 m Höhe. Zur Region
Honshū gehören zudem 3193 weitere Inseln mit einer
Gesamtfläche von 3184 km².
Das Gebiet ist vor allem in der Kantō-Ebene sehr fruchtbar,
weil dort viele Flüsse fließen. Die klimatischen Bedingungen
reichen von der kühlen Nordspitze der Insel bis zu
subtropischen Zonen im Süden.
Honshū ist gebirgig und seismisch sehr aktiv,
Vulkanausbrüche und vor allem Erdbeben kommen häufig vor.
Das große Kantō-Erdbeben im September 1923 fügte Tōkyō
schwere Schäden zu, 1995 wurden durch ein Erdbeben in Kōbe
6400 Menschen getötet. Das Tōhoku-Erdbeben 2011,
insbesondere der nachfolgende Tsunami, forderte über 15.000
Todesopfer und führte zur Nuklearkatastrophe von Fukushima.
17.05.2025
Odate - Akita
1078 km und 14458 Höhenmeter seit dem Start
Ungefähr das 1. Drittel ist geradelt. Heute hätte ich
beinahe den sprichwörtlichen "Huat drauf gwigst". Aber wer
hätte mich abgeholt? Ich bin extra sehr früh zu der heutigen
123 km langen Etappe aufgebrochen. Es war für Vormittag
leichter Ostwind und ab Mittag ein Sauwetter vorausgesagt.
Den Ostwind wollte ich bis zur Westküste nutzen. Das war
auch voll super. Die ersten 80 km waren unter 4 Stunden
erledigt. Für die restlichen 40 km habe ich über 4 Stunden
gebraucht. Ich bin schon sehr oft bei Regenwetter gefahren,
aber so etwas wie heute hatte ich noch nie erlebt.
Starkregen und unglaublicher drehender Wind machten mir und
auch den Autofahrern das Leben zur Hölle. Die Sicht war
praktisch null. Gott sei Dank habe ich mein Garmin Rader am
Rad befestigt. Das zeigt mir ganz genau den von hinten
kommenden Verkehr an. Als ich in die 300.000 Einwohner Stadt
Akita einfuhr, fing mein Garmin GPS Gerät zu spinnen an. Es
mag nämlich gar nicht, wenn schwere Regentropfen auf das
Display prasseln. Es zeigte mir nur mehr die Entfernung zum
Hotel an, aber keine Richtung. Ich habe die Angewohnheit,
dass ich die Tagesstrecke immer am Vorabend genau studiere
und auswendig lerne. So kamen mein Radl und ich "waschlnoss"
doch noch beim Hotel mitten in der Stadt an. Die Augen vom
Hotelpersonal wurden immer grösser, als sie die immer
grösser werdende Wasserlache vor der Rezeption sahen. Meine
Haarpracht muss heute auf den Haarföhn verzichten, der hatte
wichtigeres zu tun. Ich brauch morgen wieder trockene
Radschuhe. Haben Sie den PAJ GPS Livetracker auf der
Homepage rechts oben schon entdeckt? Dort kann man meine
Radlerei live miterleben.
16.05.2025
Aomori - Odate 92 km - 1080 Höhenmeter - fast 9 Stunden.
Für diese triste Tagesstatistik gibt es eigentlich nur 3
Erklärungen:
1. der Radler hatte eine Schwächeanfall
2. es gab viele Berge u. HM
3. der Blasius hat den Radler enorm eingebremst-
Zu 1: Mir geht es von einer Verkühlung abgesehen sehr gut
Zu 2: Es gab 3 sehr anspruchsvolle Berge, aber die waren es
nicht.
Zu 3: Der Headwind war enorm. Oft war auf der Ebene nur 8
km/h möglich, bei den Anstiegen 4-5 km/h. NICHT LUSTIG
würden meine Enkel sagen.
Hoffentlich wird es morgen bei der 125er Etappe etwas
besser. Ich bin nun wieder an der Westküste Japans
angelangt. Da ist der Wind anscheinend besonders stark. An
der Ostküste hatte ich vom Blasius fast nichts bemerkt
Auf der Insel Honshu merkt man hier im Norden schon, dass die Insel
dicht besiedelt ist. Ich bin heute durch unzählige kleinere
Städte geradelt. Unterwegs bin ich auch bei einer
Mautstation vorbei gekommen. Ich habe aber nicht bemerkt, ob
der Kassierer auch von mir etwas haben wollte. Vor Kuroishi
konnte ich Reisbauern beobachten, wie die Reispflanzen zu
Wasser gebracht werden. Die Bäuerin, die auch schon in
Österreich war, hatte mir den Ablauf genau erklärt. In der Stadt Hirakawa hielt an einer
grünen Ampel ein Auto und der Fahrer winkte mich zu sich
vor. Er gab mir eine Flasche Iced Bottle Lemon. Er
hatte auch noch Zeit für ein kurzes Plauscherl. Er meinte
heute ist es wieder sehr warm und ich könnte etwas
trinkbares gebrauchen.. Es hatte über 30°C. Die Autos
dahinter warteten geduldig bis wir fertig waren.. Eines muss
auch einmal gesagt werden: Die Autofahrer in Japan sind
unglaublich rücksichtsvoll. Bevor sie bei Gefahr überholen,
fahren sie lieber hinter mir nach. Ich habe bisher noch kein
einziges Mal ein Hupen gehört. Ich fahre, um mich nicht selbst zu
gefährden, auch hier 1 m innerhalb der Strassenbegrenzung.
In den Orten ist dies sogar unbedingt notwendig, da es neben
der Strasse gleich einen offenen tiefen Kanal gibt -
und in diesem Dreck will der #wöteitradler nicht liegen.
In jeder Unterkunft liegt für die Gäste u.a. auch ein
Schlafgewand bereit. Kühlschrank, Fernseher, Wecker,
Wasserkocher, Bügelbrett, grüner Tee, Pflegeprodukte,
Desinfektionsmittel usw. usw. sind überall vorhanden. Oft
auch Rasierzeug, Zahnbürste, Zahnpasta, Handbürste - alles
steril verpackt, ebenso. Waschmaschine und Trockner gehören,
allerdings kostenpflichtig, auch dazu. Kaffee ist in der
Eingangshalle von 15-22 Uhr überall gratis. Es ist wirklich
ein tolles Service. Alle sind unglaublich freundlich und
hilfsbereit.
15.05.2025
Hakodate - Aomori
Viele Tageskilometer - wenige Höhenmeter. Insgesamt bin ich
von den 149 km mit 20 Höhenmeter nur 28 km am Rad gesessen.
Der Rest war die Fahrt mit der Fähre von Hakodate nach
Aomori. Heute habe ich wieder die Erfahrung gemacht, wie notwendig eine
sehr gute Reiseplanung ist. Ich habe die Fähre schon im
Jänner vor gebucht und es hat alles super geklappt. Ich
musste nur meinen jeweiligen Tagesplan vom Start bis zur
Fähre genau einhalten und auch da sein. Sonst wäre es ein
Problem geworden. Ich bin heute schon um 4 Uhr aufgestanden
um zeitgerecht 90 Minuten vor der Abfahrt beim Terminal zu
sein. Da sind die Japaner ganz genau. Nach 4 Stunden am Meer
war ich zu Mittag in Aomori. Dort startete ich gleich einmal
eine kleine Rundfahrt, drehte einige Videos und schoss viele
Fotos. Die Stadt hat mir mit ihren Bauten nicht sonderlich
gut gefallen. Aomori ist eine Stadt mit ca. 270.000
Einwohner. Sie hat einen Seehafen und ist Verwaltungssitz
der gleichnamigen Präfektur Aomori an der Nordspitze von
Honshū, der Hauptinsel von Japan. Aomori liegt an der Bucht
von Aomori. Holzwirtschaft und Fischerei sind die
bestimmenden Wirtschaftsfaktoren von der Präfektur Aomori.
Als ich zum Hotel kam, war es eigentlich viel zu früh für
mein gebuchtes Zimmer. Aber die nette Tante an der Rezeption
hat mir mit leichten zögern doch schon den Zimmerschlüssel
gegeben. Ich muss sagen, die Tante war ein sehr hübsches
junges Fräulein. Was ein treuherziger Blick von einem #wöteitradler
alles bewirken kann ....
Ich bin überwältigt und sprachlos.
14.05.2025
Kunnui - Hakodate
Hokkaido ist erledigt
Das erste grosse Ziel ist erreicht. Heute bin ich nach einer
Woche in Hakodate, das ist die Hafenstadt am südlichen
Zipfel von Hokkaido, angekommen und ich kann morgen die
vorbestellte Fähre nach Honshu nehmen. Somit habe ich diese
nördlichste Hauptinsel von Nord nach Süd und auch von West
nach Ost mir dem Fahrrad durchfahren.
Ich war auf dieser Insel 714 km unterwegs und es waren 12463
Höhenmeter zu kraxeln.
Es war eine
teilweise abenteuerliche Angelegenheit. Der immense Wind,
der Regen und der teilweise sehr schlechte Strassenbelag
haben mir schwer zu schaffen gemacht. Heute war es dafür
ziemlich warm. Es hatte über 30°C. Die Insel Hokkaido
ist 78.420,82 km² groß und hat ca. 5,5 Mio. Einwohner. Sie
ist fast so groß wie Österreich. Hokkaido ist bekannt für
Vulkane, Thermalquellen (onsen) und Skigebiete. Der
landschaftlich raue Daisetsuzan-Nationalpark ist die Heimat
des rauchenden Asahi-Vulkanbergs. Der
Shikotsu-Tōya-Nationalpark umfasst Kaldera-Seen,
geothermische Quellen und den Berg Yōtei, der dem Fuji
ähnelt. Zu den beliebten Skigebieten gehören Rusutsu, Furano
und Niseko.
Meine gestrige Unterkunft war von der Ausstattung so lala.
Dafür war die Vermieterin eine wahre Perle. Die heutige
Radlerei war gar nicht so einfach. Nicht die Länge von 111
km und mageren 893 Höhenmeter = quasi eben, waren das
Problem, sondern der enorme LKW Verkehr auf einer sehr
schlechten und relativ schmalen Strasse. Die Strasse war von
Schlaglöchern übersät. Ein Fahren etwas mehr am Rand war
überhaupt nicht möglich. Wenn ich solche Situationen nicht
auch daheim immer wieder trainieren würde, hätte ich ein
Problem. Ich bin fest davon überzeugt, dass manche
Daheimgebliebene heute einen dicken braunen Strich in der
Hose hätten, wenn sie da gefahren wären.
"SO, und jetzt geh ich in den ONSEN woackn"
13.05.2025
Kimobetsu - Kunnui Eine abenteuerliche Radlerei war das heute bei meiner Fahrt
zur Ostküste Hokkaidos. Von Kimobetsu ging es gleich einmal
recht ordentlich nach oben. Dort kam ich bei einem riesigen
Schigebiet - ca.100 km südlich von Sapporo, vorbei. Es ging
immer bergauf, bergab, aber überhaupt nicht unangenehm.
Heute waren es auf 94 km nur 1920 HM. Ein "Lercherschass" zu
gestern. Es
war warm, bis zu 26°C und es gab bis 13 Uhr fast keinen
Wind. Als ich bei der Abfahrt zur Ostküste war, war auf
einmal die Strasse mit einem dicken Schranken gesperrt. Ich fragte ganz freundlich mein Garmin was ich machen soll.
Ich
bekam aber keine Antwort und ich wertete es so, dass ich
mein Rad um den Schranken herum tragen und einfach
weiterfahren soll. Aber das waren die bisher abenteuerlichsten 10
km. Schnell fahren ging überhaupt nicht, es lagen unglaublich
viele Äste, Steine usw. herum. Als ich bei der unteren Absperrung
ankam, war ich ziemlich froh keine Panne gehabt zu haben.
Die Ostküste gefällt mir viel besser als ganz am Anfang die
Westküste. Meine heutige Unterkunft hat eine von mir für
Zimmer und Ausstattung -1* bekommen. Dafür ist die ältere
Hausherrin sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Sie
bekommt 4****. Es gab auf meiner heutigen Strecke keine
bessere Unterkunft. Hoffentlich steht morgen diese
Bretterburg noch. Der Wind lässt die Wände wackeln und das
Dach leicht flattern.
Morgen geht es zur Südküste von Hokkaido. Am Donnerstag
fahre ich mit der Fähre von der Insel Hokkaido zur
Hauptinsel von Japan Honshu. Ohne Fähre kommt man nicht von
Nord nach Süd in Japan. Das soll nur erwähnt werden, falls
wer fragen sollte, warum der Horn ein Hilfsmittel - sprich
Fähre - nimmt.
12.05.2025
Sapporo - Kimobetsu KLETTERMAXI Gerald - so kann ich mich heute benennen.
Auf der relativ kurzen Etappe von nur 82 km war heute an
Höhenmeter einiges los. Da ich von der West- zur Ostküste
Hokkido wechsle, muss ich auch die Berge dafür in Kauf
nehmen. Nach Sapporo begann gleich ein Anstieg von 40 km.
Die ersten 25 km waren mit nur 350 HM seht angenehm zu
fahren. Aber die letzten 6 km auf den hatten 600 HM,
aber der letzte Kilometer war der Gipfelpunkt - 1km mit 200
HM - und Steigung bis 20%. Ich konnte diese Herausforderung
mit meinem 30 kg schweren Rad OHNE Absteigen meistern. Das
war heute Hochleistungssport für meine Tretter. Da weiß man
wenigstens, warum man im Winter fast tagtäglich auf der
Weirerteichloipe einige KM trainiert hat.
Am Nakayama Pass war sehr viel los. Viele Besucher stürmen diese hohe
Erhebung. Dort liegt immer noch sehr viel Schnee. Ein
Bewohner von dort erzählte mir, dass es in diesem Winter 6 m
hohen Schnee gab. Die Strasse wurde trotzdem immer wieder
für die West-Ostverbindung Hokkaidos frei gemacht. Besonders cool
waren die extrem steilen und sehr schnellen Abfahrten -
leider auf nicht sehr guten Belag und mit enorm tiefen
Löchern. Aber 88 km/h sind sich trotzdem ausgegangen.
Sapporo hat mir sehr gut gefallen. Auch die Fahrrad
freundlichen Strassen sind dort ein Hit. Da könnten sich
unsere Schreibtischtäter, die bei uns eine
Fahrradinfrastruktur planen, etwas abschauen, wie so etwas
funktioniert. Da sind ganz sicher keine Fachleute am Werk,
die jemals auf dem Rad gesessen sind. (Vielleicht zum Bier
holen am Kiosk.) Ich liebe es mit dem Radl durch so große
Millionenstädte zu radeln.
Die Strassen in Japan sind bis jetzt gut bis "NaJo". Die
"NaJo" Strassen sind mir aber auch in Österreich und
Deutschland bekannt. Den schönsten Belag hatte die 8-spurige
Stadtautobahn bei der Einfahrt nach Sapporo. Kein erstauntes
OHA bitte - dort durfte man auf dem sehr breiten
Randstreifen radeln. Fazit zum heutigen Tag: Ich war sehr froh, dass es
nicht die vorausberechneten 3000 Höhenmeter waren, sondern
nur 2969.
11.05.2025
Takikawa - Sapporo HALLO SAPPORO - der HORN IST DA und das Kirschblütenfest
kann endlich auch in Sapporo gefeiert werden.
Was in Südjapan schon im März war, ist erst jetzt im Norden
Japans möglich - das Kirschblütenfest.
In diese Olympiastadt von 1972 wollte ich immer schon einmal
kommen. Deshalb habe ich einen 100 km Umweg bei meiner
Streckenplanung einberechnet. Sapporo, Hauptstadt der
gebirgigen nordjapanischen Insel Hokkaido, ist für sein
Bier, seine Skigebiete und das jährliche Schneefestival
bekannt, bei dem riesige Eisskulpturen gebaut werden. Im
Biermuseum von Sapporo wird die Geschichte der Braukunst in
der Stadt beleuchtet. Besuchern werden Verkostungen und ein
Biergarten geboten. Auf dem Stadtgebiet befinden sich
Abfahrtspisten und Skisprungschanzen von den Olympischen
Winterspielen 1972. Sapporo hat 2 Mio. Einwohner. Im
Stadtgelände sieht man riesige Berge von Schnee, der hier
für die diversen Schiveranstaltungen konserviert wird.
Heute in der Früh hat es in Takikawa noch ziemlich stark
geregnet. Deshalb habe ich die Abfahrt um eine Stunde
verschoben und bin dann bei leichten Tröpferlbad
weggefahren. Ungefähr bei Streckenmitte hat es aufgehört zu
regnen und es kam ein wenig etwas "gelbes" und "blaues" am
Himmel zum Vorschein. Der Wind ist nach wie vor mein
Begleiter. Vor Sapporo habe ich einen Mann mit einem
Dampfstrahler gesehen. Ich habe ein Ringerl geschlagen und
bin zu ihm zurück gefahren. Mein Radl hat dringend eine
Dusche benötigt. Als ich etwas zahlen wollte, hat der sofort
abgelehnt und wir haben ein gemeinsames Foto gemacht.
In Sapporo logiere ich heute, da dieses Hotel auf meiner
Strecke liegt, in einem *****Bunker. Alles ziemlich nobel
und vor allem preislich sehr günstig. Die Angestellten an
der Rezeption haben schön geschaut, wie ich mit dem Rad und
aufgepackten Gepäck vor ihnen gestanden bin. Sie wollten das
Rad sofort vor das Hotel bringen. Dies lehnte ich
entschieden ab, da es mein treuer Begleiter ist. So wurde
sofort ein passendes Platzerl indoor gefunden. Was denken
sich die Leute eigentlich - würden die z.B. ihren Mann oder
Frau vor der Tür stehen lassen? Ich sicher nicht und auch
nicht meinen Drahtesel.
10.05.2025
Haboro - Takikawa Radln im Land der "NICHT"aufgehenden Sonne
Heute beim Start in Haboro zu meiner 123 km langen und mit
2352 HM Tagesetappe schaute es nicht einmal so schlecht aus.
Zwar keine Sonne, aber auch fast kein Wind. Die erste 40 km
waren in 1.40 Stunden erledigt. Knapp vor Rumoi kam eine
weiße Wetterwand auf mich zu. Ich habe mein Gepäck
blitzschnell wasserdicht verpackt, Überschuhe und Regenjacke
angezogen und es fing unmittelbar danach zum Schütten an.
Der Südwind blies mit einer ungeheuren Stärke. Nach Rumoi
fingen die wirklichen Berge an. Die Himmelschleuse war
weiterhin, die restlichen 80 km, bis zum Zielort offen, aber
der Wind war nicht mehr so stark. Als ich eine leichte
Notdurft erledigen wollte, fand ich in meiner Hose erst nach
längeren suchen das gesuchte Stück. Also, es waren nicht nur
der unglaublich starke Regen und er Wind, es war auch noch
ziemlich kalt. Die Sicht war teilweise sehr dürftig. Neben
der Strasse lang noch immer Schnee. Unterwegs sah ich auch
eine Pistole auf der Strasse liegen. Die Häuser werden
entlang der Westküste mit einem Holzverschlag gesichert - ob
das zum erhofften Erfolg führt, wenn man die vielen
zusammengefallenen Häuser sieht?
Für die heutigen 123 km brauchte ich nur 2 Bananen und 2
Snickers. Das japanische Essen ist unglaublich nahrhaft und
ausgiebig. Ich vertrage dieses Essen anscheinend ganz gut
und habe keine Magenprobleme. Momentan geht ein Gewitter
über Takikawa nieder. Auch für die nächsten Tage ist leider
Schlechtwetter angesagt.
Mit meinem heutigen Aussehen bei der Ankunft im Hotel hätte
ich zu Neujahr die besten Chancen als Glücksbringer gehabt.
Mein Gesicht und die Füsse waren zumindest so schwarz wie
ein Rauchfangkehrer.
Takikawa, mein heutiger Zielort, ist eine Stadt in der
Unterpräfektur Sorachi auf der Insel Hokkaidō und hat ca.
40.000 EW.
09.05.2025
Teisho - Haboro
Heute war teilweise ein Badetag. Bis ca. 25 km vor Haboro
hat es teilweise geschüttet. Danach kam wieder der Föhn von
vorne und im Ziel war ich wieder einigermassen trocken.
1980 HM waren heute bei diesem Wetter zu fahren. Es war
heute, trotz Regen, angenehmer zu radeln als gestern. Der
böige Blasius war nicht mehr so extrem. Die Gegend hier ist
ziemlich einsam. Es gibt fast keine Siedlungen. Die hier
wohnen und gebaut haben, leben anscheinend einen sehr
spartanischen Lebensstil. Die Häuser sind nach unseren
Begriffen ziemlich baufällig. Haboro, mein heutiger Zielort,
ist der erste größere Ort und hat 6600 EW. In meinem
heutigen Hotel gibt es auch wieder einen "ONSEN". Ich war
gestern schon in einem solchen vulkanischen Bad. Streng nach
Geschlechter geteilt, kann man dort ein Bad nehmen. Die
gestrigen Becken hatten 39, 40, 41 und 3°C. Meine müden
Tretter waren dadurch heute wieder in Hochform.
Unterwegs habe ich heute bei einigen sehr steilen Anstiegen
(10% und mehr) gesehen, dass am Strassenrand kleine Säckchen
mit Streukies in einem Behälter sind. Wenn dort ein Fahrzeug
im Winter stecken bleibt, kann der Fahrer anscheinend dort
den Kies entnehmen.
Unterwegs traf ich zwei Italiener. Die machen eine Runde um
Hokkaido. Wir haben uns einige Zeit sehr gut unterhalten.
Morgen bekomme ich schon um 6,30 Uhr mein Frühstück. Es
wartet ein langer Tag mit 120 km und sehr vielen HM auf
mich. Gegen Mittag soll es wieder schütten.
08.05.2025
WAKKANAI - TESHIO
Als ich in Teshio angekommen bin, war ich ziemlich stolz,
dass ich heute einen 11er Schnitt gefahren bin. Nach 3
Stunden Fahrt waren es erst 8,7 km/h. Es war unglaublich,
wie der Blasius mich gebremst hat. Aber das wissen alle
Radfahrer, die in Japan fahren - so auch ich. In Japan muss
man, wenn man halbwegs flott unterwegs sein will, von Süd
nach Nord fahren. Ich mache wieder einmal genau das
Gegenteil.
Die Strecke selbst war mit 1250 HM und mit einer maximal
Steigung von 9% eigentlich ziemlich leicht. Gleich nach
Wakkanai bin ich in den Rishiri-Rebun-Sarobetsu-Nationalpark
eingebogen. Der Rishiri-Rebun-Sarobetsu-Nationalpark ist ein
japanischer Nationalpark im nordwestlichen Hokkaidō. Der am
20. September 1974 eröffnete Park umfasst die Inseln Rishiri
und Rebun, sowie die Sarobetsu-Ebene mit einer Fläche von
348,25 km². Der Nationalpark ist mit der
IUCN-Schutzkategorie II klassifiziert.
Mein heutiger Standort TESHIO ist ein kleiner Ort mit ca.
3000 Einwohner. Wenn ich ehrlich bin, bin ich von den Bauten
und Sauberkeit der Landschaft bisher etwas enttäuscht. Bei
meiner heutigen Radlerei bin ich immer wieder durch
Tsunami-Sperrgebiete gefahren. Diese Strassenstücke werden
bei Gefahr mit Schranken gesperrt. Es gib t hier auch
unglaublich viele Windräder. Was auch auffallend ist, dass
die meisten Asiaten, Erwachsene auch Kinder, einen
Mundschutz, sprich Maske tragen. Da fragt man sich schon,
machen diese Menschen alles richtig und wir sind die
Vollkoffer oder ist es vielleicht umgekehrt?
ZUR INFO: Der Livetracker ist aktiv. Auf der
Startseite rechts oben.
07.05.2025
WAKKANAI - STADTRUNDGANG
WAKKANAI – die nördlichste Stadt von Japan.
Die Stadt Wakkanai befindet sich auf der Insel Hokkaido.
Hokkaido ist die nördlichste der 4 Hauptinseln von Japan.
Wakkanai hat ca. 30000 Einwohner. Die Stadt breitet sich
entlang der Küste aus und bietet Zugang zum wunderschönen
Rishiri-Rebun-Sarobetsu-Nationalpark. Aufgrund der Grenzlage
zu Russland weist dieser Landstrich eine bemerkenswerte
kulturelle Mischung auf.
Wakkanai kam durch Handel zum Wohlstand, nachdem hier 1685
die erste japanische Siedlung gegründet worden war und als
Marktplatz für Geschäfte zwischen den Japanern und den
eingeborenen Ainu diente.
Wakkanai liegt direkt am Meer, und die örtlichen Fische und
Meeresfrüchte gehören zu den besten von Japan. In den
Geschäften und Restaurants im Stadtzentrum erhalten Sie
frische Fische und Meeresfrüchte. Der hiesige Fisch ist
frisch, köstlich und äußerst preiswert - und ich sage dazu:
ER IST SAUGUT!
Meinem Empfinden nach hat die Stadt Wakkanai den Flair einer
sibirischen Kleinstadt. Ich war zwar noch nie in Sibirien,
aber so stelle ich es mir dort vor.
Brot, Semmeln und auch eine größere Auswahl von Obst sucht
man hier vergebens. Bei meiner heutigen
Stadtbesichtigungstour war ich in einigen Geschäften und
fand eigentlich nichts davon. Ausnahme waren 2 Bananen. Dann
war das Regal leer. Brot und Gebäck gibt es auch in meinem
tollen Hotel beim Frühstück nicht. Dafür sind überall die
Mehlspeisen eine Sonderklasse. Wenn es so weiter geht, komme
ich kugelrund heim.
Anscheinend ist hier die Kriminalität sehr niedrig. Ich habe
in der Stadt kein einziges Fahrrad abgesperrt gesehen. Was
hier auch sehr auffallend ist, dass die Kinder von den
Erziehern am Seil geführt werden. Besonders auffallend hier
ist, die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen. Es gibt
immer ein Lächeln, zu Mittag ein „Konnichiwa“.
Begrüßungskuss, Schulterklopfen und Händeschütteln sind
Tabu. Man begrüßt sich mit einer leichten Verbeugung. Der
direkte Blickkontakt wird vermieden. Wer seinem
Gesprächspartner zu tief in die Augen schaut, gilt rasch als
forsch, aufdringlich oder sogar als respektlos. Auch
Trinkgeld geben ist tabu und absolut nicht erwünscht.
06.05.2025 DIE JAPAN GAUDI HAT BEGONNEN Nix verstehen,
nix lesen können,
komplett anderes Essen,
Linksverkehr usw.
Eigentlich komplett "wurscht". Es läuft auch so.
Ich habe die erste Nacht sehr gut geschlafen und heute früh
vom Jetlag überhaupt nichts gemerkt. Das ungewohnte
japanische Frühstück hat fantastisch gut geschmeckt. Nach
dem Frühstück entschloss ich mich heute schon zum
nördlichsten Punkt von Japan, zum Cap Soya zu radeln. Bis
dort hin sind es 33 km. In einer guten Stunde war ich dort.
Aber ich wusste schon bei der Hinfahrt, was mir bei der
Rückfahrt blüht. Am Cap Soya angekommen, das ist anscheinend
ein heiliger japanischer Ort, kamen schon einige Leute auf
mich zu und fragten, ob sie mir bei den Fotos helfen können.
Diese Menschen waren vorher anscheinend in ein Gebet oder
Andacht versunken.
Am Cap Soya trank ich auch mein mitgenommenes, wie immer vor
einem Extrem-Projekt, ein GUTES MURAUER BIER - REIN DAS
BESTE. Am Cap Soya bemerkte ich auch, dass sich beim
Sattel die Satteltasche mit dem ganzen Werkzeug bei der
Herfahrt verabschiedet hat. Auf der Rückfahrt, die extrem
langsam war, der Wind blies unglaublich in das Gesicht,
suchte ich mit Adlersaugen das verlorene Stück. Ich habe es
nicht gefunden. Als ich zum Hotel zurück gekommen bin, hat
ein Hotelangestellter meine Satteltasche samt Inhalt
gebracht. Er sagte mir, dass die Tasche von einem Autofahrer
gebracht wurde. Er hat sie unterwegs auf der Strasse liegen
gesehen und hat meinen Zettel mit der Hotelanschrift gefunden
und zum Hotel gebracht. UNGLAUBLICH, was es für gute
Menschen gibt. DANKE!
Morgen werde ich Wakkanai erkunden und am Donnerstag geht es
los mit der 3000 km langen Radlerei nach Süden.
05.05.2025
Ich bin nach über 18 Stunden gut in Wakkanai angekommen. Die
2 Flüge mit der ANA waren ganz ausgezeichnet. Diese
Fluglinie ist in meinem Empfinden auf Platz 1 gerückt.
Die Flieger waren unglaublich sauber, das Essen war mehr als
ausreichend und vor allem sehr gut. Von München nach Tokio
hatte ich eine ganze Sitzreihe für mich beim Fenster. Ich
hatte die Flugbuchungen und die Sitzverteilung schon seit
einiger Zeit genau beobachtet. Da habe ich gesehen, dass vor
meinem reservierten Sitz einige Reihen sehr spärlich gebucht
waren. Da habe ich mir gleich eine ganze Sitzreihe
geschnappt. Ich bin extra sehr spät eingestiegen, da ich
darauf spekuliert habe. Am Mega-Flughafen Tokio war es dann
weniger lustig, da war schwer was los. Wir alle mussten
alles auschecken, Passkontrolle, Einreisecode Gesichts- und
Fingerscan usw. Das war eigentlich auch nicht das große
Problem. Aber das neuerliche Einchecken vom Gepäck hatte es
in sich. Mein Radkarton wurde unzählige Male vermessen und
gewogen. Ich hatte schon ein etwas mulmiges Gefühl, dass
mein Radkarton nicht weiter befördert wird. Aber nach langen
hin und her wurde der Karton doch genommen. Ich hatte das
ganze Gepäck vorschriftsmäßig und zeitgerecht angemeldet und
alles wurde akzeptiert von der Fluglinie und wurde schon im
Jänner genehmigt. Gott sei Dank war in Wakkanai alles da.
Dort habe ich an Ort und Stelle mein Rad zusammen gebaut,
den Koffer wieder einmal verschenkt und bin dann ca.15 km in
das Hotel in Wakkanai geradelt. Das hat nach der über 18
stündigen Flugreise richtig gut getan.
Im runden Bunker, ein sehr schönes Sporthotel, bleibe ich
bis Donnerstag. Dort logiere ich im 10. Stock.
30.04.2025
Die Zeitung MEIN BEZIRK vom 30.04.2025 berichtet von meiner
bevorstehenden Charity-Radfernfahrt in Japan.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
IMMER WIEDER EINE SPANNENDE ANGELEGENHEIT - DAS
EINPACKEN
In 2 Wochen starte ich am nördlichsten Punkt von Japan zu
meiner 3000 km langen Charity-Radfernfahrt bis ganz in den
Süden von Japan. Das Probeeinpacken meiner benötigten Sachen
ist jedes Mal wieder eine grosse Herausforderung. Jedes
Land, jeder Kontinent hat andere Voraussetzungen. Diesmal
muss ich für Japan auch etwas Winterliches mitnehmen. Der
Norden Japan liegt auf Höhe Sibiriens und der Süden befindet
sich südlich von Südkorea.
Das heißt im Norden ist es noch ziemlich kalt und es liegt
auch noch an einigen Stellen Schnee und im Süden wird es
ziemlich warm werden. Auch mit dem dort fast täglichen Regen
muss ich rechnen.
Diesmal muss ich auch noch zusätzlich einen Tragesack für
mein Rad mitnehmen. Ich kann in Japan nicht einfach mein
Rad, so wie ich es sonst gewohnt bin, in das Zimmer
mitnehmen. Das heißt: Ich muss jeden Tag meinen Drahtesel
etwas zerlegen und vor der Abfahrt am nächsten Tag wieder
zusammenbauen. Meine Fahrt wird auch heuer wieder von Garmin
und PAJ-GPS überwacht.
Ich werde Anfang Mai 2025 von München via Tokio - 東京 - nach
Wakkanai -
稚内市 -, das ist die nördlichste Stadt von Japan, fliegen. Von dort werde
ich
mit dem Fahrrad weiter zum nördlichsten Punkt von Japan, dem Cape Sōya -
宗谷岬 -, radeln. In ca. 30 - 33 Tagen will ich nach
ca. 3.000 km und sehr vielen Höhenmetern den Süden Japans erreichen. Das
Cape Nagasakibana - 長崎鼻 -, südlich von Ibusuki - 指宿市 - wird
mein Zielort sein.
Es wird ganz sicher eine sehr interessante und auch herausfordernde
SOLO-Radfernfahrt. Herausfordernd deshalb, weil ich weder die
japanische Sprache noch die japanischen Schriftzeichen beherrsche und
auch die Essgewohnheiten sind mir fremd.
Aber mit Händen, Füssen und "STOASTEIRISCH" wird es gehen und ich
vertraue der Hilfsbereitschaft und der Freundlichkeit der japanischen
Menschen.
Gerald Horn
JAPAN - Wo Tradition auf Zukunft trifft
Durch
die Länge des Filmes kann es zu längeren Ladezeiten kommen.